Zollwahnsinn und ERP – wie moderne Systeme Unternehmen vor Handelsrisiken schützen
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Zollwahnsinn und ERP – wie moderne Systeme Unternehmen vor Handelsrisiken schützen

4 min read Sep 10, 2025

Zölle sollen eigentlich heimische Unternehmen vor günstiger Konkurrenz aus dem Ausland schützen und die nationale Wirtschaft stärken. Gleichzeitig sind sie ein politisches Steuerungsinstrument und dienen der Generierung staatlicher Einnahmen. Gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Globalisierung und geopolitischer Spannungen nehmen Zölle wieder an Bedeutung zu.

Zollarten im Überblick:

  • Fiskalzölle: Generieren in erster Linie Staatseinnahmen.
  • Schutzzölle: Dienen dem Schutz der heimischen Wirtschaft.
  • Strafzölle: Werden bei unfairen Handelspraktiken oder politischen Spannungen verhängt.
  • Antidumpingzölle: Greifen bei stark subventionierten Importen, die unter Produktionskosten verkauft werden.

Zölle beeinflussen nicht nur die Produktionskosten, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen erheblich.

Doch es gibt Möglichkeiten, Zölle zu umgehen oder zu minimieren: Unternehmen können Zollkosten durch Investitionen im Zielland und die Nutzung von Ausnahme- und Veredelungsverfahren reduzieren. Auch der Markteintritt in Schwellenländer oder das Umgehen von Zöllen durch Tochterunternehmen bieten Alternativen. Solche Strategien erfordern jedoch oft politische Unterstützung und gezielte Marktanalysen.

ERP-Systeme als strategische Zollwerkzeuge

Moderne ERP-Systeme wie Microsoft Dynamics 365 Finance and Operations unterstützen Unternehmen dabei, Zolldaten strukturiert zu verwalten und auf geopolitische Veränderungen flexibel zu reagieren. Im Folgenden zeigen wir sechs konkrete Einsatzszenarien:

1. Transparenz und Monitoring

Zolldaten und Tarifierungen lassen sich zentral verwalten. Veränderungen in der Gesetzgebung können frühzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. Produkte lassen sich nach Zollrisiken klassifizieren, was gezielte Entscheidungen erleichtert.

2. Lieferantenklassifizierung

Die Lieferantenklassifizierung kann gezielt genutzt werden, um Zollrisiken zu bewerten und alternative Bezugsquellen zu simulieren. Indem Zölle als Bewertungskriterium in die Lieferantenauswahl einfließen und entsprechende Stammdaten gepflegt werden, lassen sich Lieferketten besser steuern und Zollkosten optimieren. 

3. Alternative Lieferwege

Durch alternative Transportwege, Freihäfen oder Veredelungsverfahren können Zollkosten reduziert werden. Microsoft Dynamics 365 F&O unterstützt dies durch ein flexibles Mandantenkonzept und vielfältige Produktionsprozesse.

4. Präzise Zollkalkulation

Eine realistische Vorkalkulation der Gesamtkosten – inklusive Zöllen – ist möglich. Dadurch können Angebote präzise kalkuliert und die Marge abgesichert werden.

5. Szenarienanalyse und Finanzplanung

Mit ERP-integrierten Business-Intelligence-Tools wie Power BI lassen sich „Was-wäre-wenn“-Analysen für Zollszenarien durchführen, z. B. bei Zolländerungen auf bestimmte Warengruppen. So können Unternehmen Margensimulationen im ERP-System erstellen, Preisstrategien anpassen und langfristige Kostenentwicklungen in die Finanzplanung integrieren. Die einfache Anbindung von Microsoft Dynamics 365 Finance and Operations an Power BI ermöglicht es somit fundierte Analysen und strategische Überlegungen anzustellen.

6. Compliance und Dokumentation

Das ERP-System ermöglicht eine automatische Verknüpfung von Belegen wie Rechnungen, Ursprungszeugnissen und Handelsrechnungen. Zudem ermöglicht eine elektronische Ausfuhrmeldungen direkt aus dem ERP über Schnittstellen an Zollsysteme eine effiziente Zollanmeldung. Dies erleichtert die Nachverfolgung und Verwaltung von Zolldokumenten erheblich.

Zölle als Risiko – aber auch als Chance

Zölle sind ein unternehmerisches Risiko – können aber auch positive Effekte haben: Sie schützen und fördern die heimische Industrie, finanzieren Infrastruktur und verhindern unlauteren Wettbewerb. Unternehmen, die ihre Prozesse modernisieren, gewinnen an Flexibilität und sparen langfristig Kosten.

ERP-Systeme wie Microsoft Dynamics 365 F&O helfen dabei, diese Herausforderungen zu meistern – durch Automatisierung, Reduzierung von Personalkosten und der effizienten Nutzung von Mitarbeiterressourcen.

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Über den Autor

Marcel Ott

Solution Consultant Microsoft D365 FSCM DACH

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